Zum BKB Breitensporttag in Ingolstadt sind wir am 05.11.2022 leider nur als Duo aufgetreten. Nach einer langen Fahrt wurden wir dann in der Halle von altbekannten Gesichtern begrüßt und erwärmten und tauschten uns aus, bis die erste Einheit von Fritz Oblinger (9. Dan) eröffnet wurde. Die Oberstufe wurde von ihm geleitet, während die Unterstufe von Lothar Ratschke (8. Dan) übernommen wurde. Thematisch nahm sich Fritz die Kata Shin-Gi-Tai vor und nahm diese in Form von Kumite, Bunkai und natürlich dem Ablauf der Kata auseinander. Auch im historischen Sinne erzählte Fritz viel zu dieser Kata, da diese nicht dem typischen Shotokan entspricht. Vorwiegend ging es ihm um die kontrastreichen Stellungen und Techniken und nutzte diese auch gleich um die Facetten des Kyusho mit auszuschmücken.
Die darauffolgende Einheit wurde von Jamal Measara (9. Dan) geführt. Jamal setzte seine Einheiten mit kleinen und wenigen Übungen um, die jedoch einiges an Können verlangten. Diese Partnerübungen zog er aus der Kata Naihanchi, aus der sich die Tekki Katas des Shotkan ergeben. Die Partnerübungen bezogen sich hierbei auf Würge- und Festhaltetechniken. Auch Jamal teilte sein Fachwissen zu dieser Kata, die ihren Ursprung in Okinawa hat. Danach wurden wir in eine nötige Mittagspause entlassen.
Lothar empfing uns dann zur dritten Einheit und warf uns prompt in eine Partnerübung basierend auf der Kata Gojoshio-Dai. Die einzelnen Partnerübungen waren nicht nur einzelne Abläufe sondern eher Ansammlungen von verschiedenen Technikketten, aus denen man sich seine Favoriten aussuchen könnte. Er nahm zusätzlich den Vergleich der Anwendungen zu den Katas Heian Shodan und Heian Nidan auf, welche den Grundstein der Komplexität der Gojoshio-Dai legen. Ebenfalls gab es auch immer wieder lustige Anekdoten aus seiner Karate-Vita, sowie Verweise zu den Kanji und sprachlichen Anlehnungen der Techniken.
Die letzte Einheit wurde noch einmal von Jamal übernommen und dabei gab er uns die simple Aufgabe einen Handgelenkhebel umzusetzen. Es war einfacher gezeigt als nachgemacht. Dies betraf nicht nur uns. Er zeigte später noch weitere Variationen und vor allem das Stufenweise angehen der Hebel, bis zum erfolgreichen Resultat. Dafür war es auch eine der belohnenden Einheiten, wenn man zum Schluss den letzten Kniff für den Hebel herausgefunden hat.
Das beste kommt jedoch zum Schluss und so durften wir einem langjährigen Freund und Mentor unseres Vereins zur Seite stehen. Denn nach dem eigentlichen Lehrgang wurden noch Dan Prüfungen vom 6-8. Dan, mit 7 Prüflingen abgehalten. Harald Strauß stellte sich ebenfalls dieser Herausforderung, vor einem Gremium aus 5 Prüfern. Die Aufregung davor war ähnlich groß, wie die Freude danach und so beglückwünschen wir nochmals alle Prüflinge zur erfolgreichen Absolvierung. Ganz besonders jedoch freuen wir uns für unseren guten Freund Harald zu seinem neuen wohlverdienten 7. Dan.